Dass die Familie der Aronstabgewächse (Araceae) mehr zu bieten hat als buntlaubige Hipsterpflanzen, lässt sich an den Arten ihrer Unterfamilie der Wasserlinsengewächse beobachten. Dazu zählt zum Beispiel die heimische Entengrütze (Lemna minor).

Was sind Wasserlinsengewächse?
Bei den Wasserlinsengewächsen (Lemnoideae) handelt es sich um nah verwandte Schwimmpflanzen. Die trotz ihrer geringen Größe auch blühen können. Die oben gezeigte Wurzellose Zwergwasserlinse wird nämlich nur 0,5 bis 1,5 Millimeter lang.
Neben den Wasserlinsen und Zwergwasserlinsen zählen zu den Wasserlinsengewächsen auch die Teichlinsen und zwei weitere Gattungen, Landoltia und Wolffiella, für deren Arten es aber keine deutschen Namen gibt.

Wer sind Wasserlinsengewächse?
Nachfolgend möchte ich drei unserer heimischen Wasserlinsengewächse vorstellen.
Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza)
Die Wurzellose Zwergwasserlinse ist eine faszinierende Pflanze, ihre Blätter werden nur maximal 1,5 Millimeter lang. Trotz ihrer geringen Größe kann sie blühen. Was ich leider nicht dokumentieren kann, da meine Fotoausrüstung dafür nicht ausreicht.
Das natürliche Verbreitungsgebiet von Wolffia arrhiza umfasst die meisten europäischen und viele afrikanische Länder, sowie den Kaukasus und Westasien (Quelle). In andere Regionen wurde sie eingeschleppt.
Im Aquarium gepflegt werden kann die Zwergwasserlinse wie die Kleine Wasserlinse. Von Zebra-Apfelschnecken und Kleinen Posthornschnecken wird sie nach meinen Beobachtungen nicht gefressen.
Kleine Wasserlinse, Entengrütze (Lemna minor)
Auch die Kleine Wasserlinse zählt zu den blühenden Pflanzen. Ihre Blätter können bis knapp einen Zentimeter lang werden. Sie besiedelt stehende und langsam fließende Gewässer. Da sie gerne von Enten gefressen werden soll, wird sie auch als Entengrütze bezeichnet.
Das natürliche Verbreitungsgebiet von Lemna minor umfasst beinahe die komplette Nordhalbkugel (Quelle).
Die Kleine Wasserlinse vermehrt sich durch Teilung und kann schnell die Oberfläche von Gewässern zuwuchern.
Auch im Aquarium kann sie schnell wachsen und muss dann regelmäßig abgeschöpft werden, damit auch die Unterwasserpflanzen ein klein wenig Licht erhalten.
Für Becken ohne Technik ist sie ein guter Wasserfilter, gerne in Kombination mit dem Guadeloupe-Nixkraut (Najas guadalupensis), das mit wenig Licht zurechtkommt.
Obwohl sie recht anspruchslos und robust ist, benötigt die Kleine Wasserlinse ein Minimum an Nährstoffen. An ihrer Kultur in Gläsern habe ich mich mehrfach erfolglos versucht.
Vielwurzelige Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
Im Vergleich zur Zwergwasserlinse ist die Vielwurzelige Teichlinse eine Riesin. Ihre Blätter können Durchmesser von bis zu einem Zentimeter erreichen. Die Wurzeln werden ebenfalls bis zu einen Zentimeter lang.
Mit Ausnahme von Australien und Neuseeland sowie der Polkappen, ist Spirodela polyrhiza fast weltweit natürlich vorkommend anzutreffen.

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