Achimenes (Schiefteller) Pflege

Die Gattung Achimenes beinhaltet ungefähr 25 Arten und zählt zur Familie der Gesneriengewächse (Gesneriaceae). Das Verbreitungsgebiet der bei uns als Schiefteller bekannten Pflanzen erstreckt sich von Mexiko bis nach Südamerika.

Je nach Sorte oder Art, wachsen die Schiefteller aufrecht oder hängend und eignen sich auch für die Kultur in Blumenampeln.

Neben den natürlich vorkommenden Arten sind auch viele Sorten sowie intergenerische Hybriden, mit ein- und mehrfarbigen Blüten zu erhalten. Als intergenerische Hybriden oder Mehrgattungshybriden werden Kreuzungen aus Arten unterschiedlicher Gattungen bezeichnet.

Achimenes

Die Vermehrung kann durch das Teilen der knolligen Rhizome oder mit Samen und Stecklingen erfolgen.

Pflegetipps

Diese Pflegeanleitung basiert auf meinen Erfahrungen mit den Hybridsorten. Die Naturformen können andere Ansprüche an Licht, Wasser oder Substrat stellen.

Achimenes Blue Sparks
Achimenes „Blue Sparks“

Die Schiefteller unterscheiden sich von den verwandten Usambaraveilchen (Saintpaulia) nicht nur durch ihre Wuchs- und Blütenform: Sie bilden knollige Rhizome aus und ziehen ihre Triebe im Herbst ein. Die Kulturbedingungen während der Wachstums- und Blütezeit sind aber ähnlich.

Schiefteller gedeihen am besten an einem hellen Standort. Gerne mit Morgen- oder Abendsonne. Der direkten Sommermittagssonne sollte man sie nur aussetzen, wenn sie nicht direkt hinter dem Fenster stehen. Ein halbschattiges Plätzchen wird ebenfalls vertragen.

Als Substrat kann handelsübliche Blumen- oder Kakteenerde verwendet werden. Darin platziert man die Rhizome 2 bis 5 Zentimeter tief.

Rhizom

Während der Wachstums- und Blütezeit darf durchdringend gegossen werden. Die Schiefteller erhalten soviel Wasser, bis die Erde nichts mehr aufnimmt. In den Untersetzer ablaufende Reste werden nach einigen Minuten abgegossen. Bis zur nächsten Wassergabe darf das Substrat gut an-, aber nicht austrocknen.

Staunässe kann zum Verfaulen der Rhizome führen. Trocknet das Substrat für längere Zeit aus, kann das als Signal für die Winterruhe verstanden werden und zum Einziehen der Treibe führen.

Achimenes Peach Blossom
Achimenes Peach Blossom

Wer den Achimenes-Hybriden im Frühjahr frische Erde gönnt, muss sie nicht weiter düngen. Handelsübliche Substrate sind vorgedüngt. Exemplare die nicht umgetopft wurden, können monatlich Flüssigdünger erhalten.

Wenn die Triebe im Herbst vergilben, werden die Wassergaben reduziert und das Düngen eingestellt. Abschneiden kann man sie, wenn sie vertrocknet sind.

Bis zum nächsten Frühjahr darf der Topf dunkel, bei Temperaturen zwischen 10 und 15 °C platziert werden. Ich verabreiche während dieser Zeit einmal im Monat ein Schlückchen Wasser.

Sobald sich im Frühjahr die ersten Triebspitzen zeigen, kommen die Pflanzen an ihren alten Platz zurück. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt zum umtopfen.

Achimenantha

Die Vermehrung mit Stecklingen

Die einfachste Art Schiefteller (Achimenes) zu vermehren, ist durch Stecklinge. Dazu schneidet man eine oder mehrere Triebspitzen ab und topft sie ein. Am schnellsten bewurzeln sie an einem warmen Standort, bei Temperaturen ab 20 °C. Neue Blätter können sich bereits nach 3 bis 4 Wochen zeigen.

Auch die Anzucht im Wasserglas ist möglich, dann müssen die Jungpflanzen aber erneut anwachsen, wenn sie in Erde getopft werden.

Wie viele andere Gesneriengewächse, lassen sich die Arten der Gattung Achimenes durch Blattstecklinge vermehren. Hierfür trennt man die gewünschte Anzahl Blätter ab und steckt sie in das Substrat. Es eignen sich handelsübliche Mischungen für Zimmerpflanzen.

Blattstecklinge

Die Erde darf während der ersten 4 Wochen nass sein. Anschließend hält man sie nur noch gleichmäßig feucht.

Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, kann man einen Gefrierbeutel über den Topf stülpen. Damit sich kein Schimmel bildet, muss einmal täglich gelüftet werden. Der ideale Standort zum Bewurzeln der Blattstecklinge ist hell, aber ohne direkte Sonne, bei temperaturen ab 20 °C.

Die Wurzeln bilden sich am Ende der Blattstiele.

Wurzeln